Teil 1: Zeitgenössische Quelle 2
„Zu Ostern 1849 trat ich als fünfeinhalbjähriges Kerlchen in die 5.Klasse der 1.Bürgerschule ein und war freudig überrascht, als am Schlusse der Unterrichtsstunden der Herr Direktor erschien, um aus einem von der Hausmannsfrau herbeigebrachtem Korb große und kleine, mit Namen versehene Zuckertüten an eine Reihe von Kindern zu verteilen. Es fiel mir zwar unlieb auf, dass nicht alle Kinder mit einer Gabe bedacht wurden, und dass diese armen Tröpfchen nur trübselig dreinschauten, doch machte ich mir als Glückspilz über diese ungleiche Güterverteilung keine weiteren Gedanken und ging unter dem Schutze meiner beiden älteren Brüder mit einer großen blauen, schön geblümten Zuckertüte frohlockend nach Hause.“
Quelle: Dresdener Schulleben von 1849-1857. Erinnerungen eines gedenkfrohen alten Schülers. in: Dresdener Anzeiger 1912, Nr. 31/32