„Terror in der Provinz Brandenburg!
„Terror in der Provinz Brandenburg. Frühe Konzentrationslager 1933/34: … Alt-Daber, Havelberg und Perleberg" vom 22.01.2016 bis 10.04.2016. Wanderausstellung der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten
Die am 22.01.2016 um 18.00 Uhr im Stadt- und Regionalmuseum Perleberg eröffnende und bis zum 10. April laufende Ausstellung der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten „Terror in der Provinz Brandenburg. Frühe Konzentrationslager 1933/34" arbeitet ein schwieriges Kapitel der deutschen Geschichte aus landesgeschichtlich Brandenburger und regionalgeschichtlich Prignitzer Perspektive auf.
Die als Wanderausstellung konzipierte Schau thematisiert die Anfänge der Naziherrschaft unmittelbar nach dem 30. Januar 1933. In kaum 18 Monaten verwandelten die Nationalsozialisten die schwache und zum Schluss autoritär geführte Demokratie von Weimar in eine blutige Diktatur. Die Ausstellung dokumentiert die eng mit den Ereignissen in der Reichshauptstadt Berlin verknüpfte „Machtergreifung" in der Provinz Brandenburg, wo der Terror gegen die politischen Gegner des NS-Regimes bereits mit dem 30. Januar 1933 begann.
An diesem Tag wurde in Perleberg das Stadtparlament aufgelöst und Gegner der Nationalsozialisten verhaftet, so auch in der Nacht vom 10. zum 11. Mai der Kommunist Max Theiß (1902-1974) und weitere 25 Männer, darunter zahlreiche Anhänger der KPD und SPD.
Am 26. Mai 1933 meldete der Landrat des Kreises Westprignitz, Dr. von Goßler, die Errichtung eines Konzentrationslagers und kündigte die Überführung von Schutzhäftlingen an. Nachdem zehn der 26 Häftlinge entlassen wurden, brachte man die übrigen mit fünf weiteren Häftlingen aus Lenzen am 29. Mai 1933 in das KZ Perleberg, so auch Max Theiss. Am 24. Juni wurde das Lager, das sich in der Feldstraße befand, wieder aufgelöst und die 40 Gefangenen in das KZ Oranienburg überführt.
Das Perleberger KZ war eines von neun von den Nazis in Brandenburg eingerichteten frühen Konzentrationslagern, von denen mit Alt-Daber bei Wittstock und Havelberg zwei weitere auf Prignitzer Gebiet lagen. Die meisten dieser oft kurzzeitigen Folterstätten sind heute vergessen…