Stadt- und Regionalmuseum Perleberg bietet Sonderöffnung vor Vortrag „Die Halle des Königs?“
Im Rahmen der Museums-Vortragsreihe des Stadt- und Regionalmuseums Perleberg referieren am 18. März in der Aula des Gottfried-Arnold-Gymnasiums, Puschkinstraße 13 (Haus I), Prof. Dr. Franz Schopper, Direktor des Brandenburgischen Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologischen Landesmuseums (BLDAM), und Dr. Immo Heske, Kustos der Lehrsammlung des Seminars für Ur- und Frühgeschichte der Georg-August-Universität Göttingen, über die aktuellen Ausgrabungen im Umfeld des Königsgrabes. Unter dem Titel „Die Halle des Königs? Aktuelle Ausgrabungen im direkten Umfeld des Königsgrabes von Seddin“ stellen beide Redner die neuesten Forschungs- und Grabungsergebnisse zum Thema Seddin vor.
Wer vor dem Besuch der Vortragsveranstaltung im Gymnasium Interesse hat, sich die archäologische Sammlung des Museums anzuschauen, dem bietet das Museum in der Zeit von 15 bis 18 Uhr Gelegenheit dazu.
Seit seiner Entdeckung 1899, vor 125 Jahren, ist das Seddiner Königsgrab Gegenstand fortwährender wissenschaftlicher Untersuchungen, Publikationen, Interpretationen, Deutungen und Fragestellungen sowie gezielter archäologischer Grabungen. Vielfach hat sich auch die bildende Kunst (Malerei und Druckgrafik) und Literatur mit der Thematik befasst und ein überaus breites Spektrum von künstlerischen und historischen Darstellungen der Grabfunde, des Grabes und ihrer Einordnung in das Leben der Bronzezeit hervorgebracht.
Die Frage, wie wurden der Grabhügel und die Grabkammer in Seddin wohl errichtet und von wem, beschäftigt die Menschen spätestens seit Entdeckung der Grabkammer bis auf den heutigen Tag. Ebenso fragt man sich, wie es den Menschen vor circa 5.000 Jahren gelang, so gewaltige Bauwerke wie die Pyramiden von Gizeh zu errichten. Für das etwa 2.000 Jahre später, um 800 vor Christus entstandene Königsgrab von Seddin stellt man sich diese Fragen auch.
Der in Blumenthal in der Ostprignitz lebende Kunstmaler Detlef Glöde versuchte mit seinem Großformatigem Ölgemälde (100 x 60 cm) vom Bau des Königsgrabes, das 2010 entstanden ist, eine Antwort darauf zu geben und einen Rekonstruktionsvorschlag anzubieten. Detlef Glöde hat sich durch intensive Detailstudien und Forschungen sehr mit den bronzezeitlichen Funden auseinandergesetzt und diese Ergebnisse in der Darstellung von Gewandung, Bewaffnung, Instrumenten und rituellen Gerätschaften bei den auf dem Gemälde sichtbaren Figuren einfließen lassen. Die fiktive Darstellung ist ein Annäherungsversuch. Das Stadt- und Regionalmuseum Perleberg konnte 2023 einen hochwertigen Kunstdruck dieses Gemäldes erwerben und in die Dauerausstellung zur Ur- und Frühgeschichte der Prignitz im „Seddin-Raum“ integrieren, denn „ein Bild sagt mehr als tausend Worte“.
Für den Vortrag am 18. März um 19 Uhr im Gymnasium bitten die Museumsmitarbeiter um Anmeldung: telefonisch (03876) 781 422 oder per E-Mail: .
Bild zur Meldung: Ausschnitt aus dem Gemälde "Königsgrab Seddin" von Detlef Glöde.