Wer war der Mörder? – Das Geheimnis von Schloss Kleppelsdorf: Blutiger Doppelmord am Valentinstag 1921
Besser als jeder „Tatort“: Für alle Verliebte und Nichtverliebte, die keine Lust auf Valentinstag haben, bietet das Stadt- und Regionalmuseum Perleberg am 14. Februar um 19 Uhr einen spannenden Abend mit einem echten Kriminalfall.
Am 14. Februar 1921 hat sich im niederschlesischen Schloss Kleppelsdorf nahe der Kleinstadt Lähn eine Tragödie zugetragen, bei der zwei unschuldige Mädchen ihr Leben verloren. Die Opfer waren die 16-jährige, verwaiste Schlossbesitzerin Dorothea Rohrbeck und ihre 13-jährige Kusine Ursula Schade, bei der es sich um die Tochter des Perleberger Apothekers Hans Schade handelte.
Doris Baumert wird über diesen einzigartigen und spannenden Kriminalfall mit seinen umfangreichen Verflechtungen der beteiligten Personen und unter Berücksichtigung der Perleberger Familienverhältnisse referieren, der damals für internationale Berichterstattungen sorgte. Nicht nur die Perleberger Apotheker-Tochter Ursula Schade starb viel zu früh, sondern auch ihr Vater Hans Schade verstarb aufgrund eines tragischen Unfalls und ihre Mutter Gertrud Grupen, verwitwete Schade, geborene Eckert galt im Jahr 1921 als verschwunden. Auch die Geschichte, wie die Tempelhofer Bauernfamilie Rohrbeck, dessen Mitglied Wilhelm Rohrbeck das niederschlesische Schloss Kleppelsdorf erwarb, zu ihrem Reichtum kam, ist sehr interessant. Fesselnd ist aber vor allem die Lebensgeschichte von Peter Grupen, der als Stiefvater von Ursula Schade und als Stiefonkel von Dorothea Rohrbeck die zentrale Person in diesem Kriminalfall darstellt.
Die Referentin Doris Baumert engagiert sich seit 1998 ehrenamtlich für den niederschlesischen Kreis Löwenberg, aus dem ihre Vorfahren väterlicherseits stammten. Im Jahr 2014 hat sie mit einigen Unterstützerinnen und Unterstützern den „Geschichtsverein Kreis Löwenberg (Schlesien) e. V.“ zwecks Zusammenarbeit mit polnischen Interessierten gegründet, dessen Vorsitzende sie seither ist. Ihre umfangreichen Aktivitäten wurden 2019 von der polnischen Stadt Wleń (früher: Stadt Lähn), zu der das Schloss Kleppelsdorf heute gehört, sowie 2021 von der polnischen Kreisstadt Lwówek Śląski (früher: Kreisstadt Löwenberg in Schlesien) mit der Ernennung zur Ehrenbürgerin honoriert.
Am 24. September 2006 besuchte Doris Baumert zum ersten Mal das Schloss Kleppelsdorf und wurde von den aktuellen Eigentümern Bożena Osiecka und Sławomir Osiecki auf die Tragödie angesprochen. Fasziniert von dieser Angelegenheit hat sie jahrelang danach recherchiert und ihre Ergebnisse zum 100-jährigen Jubiläum publiziert. Der persönliche Kontakt zum Perleberger Stadtmuseum hat neue Erkenntnisse gebracht, die beim Vortragsabend präsentiert werden.
Seien Sie gespannt auf einen unglaublichen Kriminalfall, der inzwischen 103 Jahre zurückliegt, aber nichts von seiner Faszination eingebüßt hat!
Kommen Sie gerne vorbei, wir freuen uns über Ihre Anmeldung! Der Eintritt kostet für den Abend fünf Euro, ermäßigt drei Euro. Bitte melden Sie sich vorher unter der Telefonnummer (03876) 781 422 oder per E-Mail unter an.
Die Publikation „Die Tragödie im Schloss Kleppelsdorf am 14. Februar 1921. Zur Erinnerung an Dorothea Rohrbeck und Ursula Schade“ von Doris Baumert kann im Stadt- und Regionalmuseum für 24 Euro erworben werden.
Bild zur Meldung: Foto: Doris Baumert | Titelbild der Publikation „Die Tragödie im Schloss Kleppelsdorf am 14. Februar 1921“.