Museen im Austausch
Freundschaft zwischen Wittenberge und Perleberg
Das Stadt- und Regionalmuseum Perleberg zu Besuch bei den Nachbarn: Museumsleiter Marcel Steller empfängt Museumsleiterin Anja Pöpplau und den derzeitigen Praktikanten Conrad Winkler (Universität Potsdam) im Wittenberger Stadtmuseum.
Gemeinsam tauschen sie sich im Rahmen der aktuellen Sonderausstellung „Schatz oder Schrott - Eine Ausstellung in eigener Sache“ über die Herausforderungen und Potentiale der musealen Sammlungspraxis aus. Marcel Steller präsentiert beispielhaft ein altes Poesiealbum: „Es ist stark beschädigt. Würdest du es in der Sammlung behalten?“ Anja Pöpplau antwortet ohne Zögern: „Wenn es ein Album von einer Wittenbergerin oder einem Wittenberger ist: Ja, auf jeden Fall!“ Wie kann jedoch mit stark beschädigtem Papier umgegangen werden, wie beispielsweise bei alten, regionalen Zeitungen? Eine Papierrestaurierung wäre zu aufwendig und kostenintensiv. Die Zeitungen müssten digitalisiert und im Sinne der präventiven Konservierung fachgerecht gelagert werden. Beide Museumsleiter sind sich einig: „Jedes Objekt muss einzeln betrachtet werden.“
Am Ende der Ausstellung, die noch bis zum 28. Januar 2024 zu sehen ist, kann der Besucher die Objekte, die er in seiner fiktiven Sammlung behalten würde, inventarisieren. Hierfür steht ein nachgestellter Arbeitsplatz mit den entsprechenden Dokumenten bereit. Conrad Winkler staunt über den Aufwand, der bei einer Inventarisierung anfällt. Im Stadt- und Regionalmuseum Perleberg wird er die Aufarbeitung der archäologischen Sammlung unterstützen.
Für beide Museen ist der fachliche Austausch sehr wichtig. So können Kontakte und Erfahrungen genutzt und Sammlungsschwerpunkte definiert werden. „Wir freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit und gemeinsame Veranstaltungen!“ Ein erster Termin steht auch schon fest: Wittenberge lädt das Perleberger Museum am 12. August 2023 zum Tag der Industriekultur zu sich ein.
Bild zur Meldung: Rolandstadt Perleberg | Perleberger Museumsleiterin Anja Pöpplau und Wittenberger Museumsleiter Marcel Steller im Austausch